Wüstenfahrt

15.03.2003

Auf der kurzen Fahrt von Ajo nach Why geraten wir in eine Polizeikontrolle. Schon gestern sind uns die grün-weiß lackierten Wagen der US-Grenzpolizei aufgefallen. Nicht Wildrich Weltreise unser schlimmster Tag war in der Wüste.... die GS ist in kürzester Zeit mehrere Male gekippt.erst seit dem

11. September  2001 hat man Angst vor illegalen Einwanderern. Man überprüft die Gültigkeit unserer Pässe und fragt uns nach unserem Zielort, danach dürfen wir weiter.

Das kleine Dorf Why liegt an der Kreuzung der Highways 86 und 85. Letzterer führt direkt bis zur mexikanischen Grenze. Heute herrscht hier viel Verkehr, denn ganze Horden von Teenagern wollen zum Start ihrer Frühlingsferien nach Mexiko. In den USA ist man erst mit 21 Jahren volljährig. Auf der mexikanischen Seite aber wird das nicht so genau genommen, und so treffen sich viele Schüler und Studenten an den Stränden des Golfs von Kalifornien und feiern dort Wildrich Weltreise Highway

be-rauschende Feste.

Wir machen Halt an einer Tankstelle, um Lebensmittel für den heutigen Tag zu kaufen. Wieder wollen wir zelten, diesmal im weltberühmten "Organ Pipe Nationalpark" mit seinen großen Kakteen. Vor der Tankstelle sitzend, trinken wir einen Kaffee, als zwei Motorräder auf uns zurollen. Russ und seine Frau Anette kommen aus Phoenix und machen dieses Wochenende eine kleine Motorradtour.Wildrich Weltreise Tohono O'odham Frau

Sie gesellen sich zu uns an den Tisch und geben uns Tipps für die nächsten Tage. Russ fährt schon seit frühester Jugend Motorrad und kennt sich dementsprechend gut in der Gegend aus. Schnell finden wir einen Draht zueinander, beschließen, ein paar Stunden zusammen zu fahren. Ganz in der Nähe des Nationalparks gibt es heute eine Versammlung eines nahe gelegenen Indianer-Stammes, der Tohono O‘odham, die wir besuchen wollen. Zunächst beziehen Klaus und ich aber einen Zeltplatz. Auf Grund des Wochenendes herrscht großer Andrang. Wir haben Glück, noch einen geeigneten Platz zu finden. Er liegt, umgeben von Kakteen, auf einer Ebene, von der wir eine gute Aussicht auf den Park haben. Warnschilder weisen auf die Anwesenheit von Klapperschlangen hin und wir werden gewarnt, unsere Zelte gut zu verschließen.

Die recht interessante Ausstellung des örtlichen Indianerstammes erreichen wir pünktlich zum Mittagessen. Es gibt eine Art Fladenbrot, gefüllt mit Gemüsen, dazu Eistee. Die Menschen sind sehr freundlich und freuen sich über das rege Interesse. Vor allem für junge Stammesmitglieder ist der heutige Tag eine gute Gelegenheit, sich mit ihrem Erbe zu befassen und die Stammeseltesten zu treffen. Wir sitzen im Schatten eines Baumes und beobachten ein sogenanntes Stickball-Spiel. Die Regeln wollen uns nicht ganz einleuchten, aber alle Anwesenden feuern die Spieler an und sind gut Wildrich Weltreise Eingebohrene, Polka auf einem Festival in der Wüstegelaunt.

Gemeinsam mit Russ und Anette fahren wir noch bis Lukeville, direkt an der mexikanischen Grenze. Ich bin überrascht, wie abwechslungsreich eine Wüstenlandschaft sein kann. Es gibt hier im Nationalpark die unterschiedlichsten Kakteenarten, und da es in den vergangenen Tagen geregnet hat, stehen viele in Blüte. Sie sind zum Teil sehr groß und ständig muss ich in dem Zusammenhang an die Comic Bücher von Lucky Luke denken. Es ist ein wahres Farbenspiel und ganze Heerscharen kleiner Vögel und Insekten sausen kreuz und quer durch die Landschaft. Außerdem stelle ich fest, dass die Wüste einen eigentümlichen Wildrich Weltreise Autsch, das get aufs FahrwerkGeruch hat. Er ist würzig frisch und es duftet ein wenig modrig.

An der Grenze zu Mexiko verabschieden wir uns. Klaus und ich werden die Nacht hier im Park bleiben, aber da unsere neuen Bekannten keine Schlafsäcke dabei haben, sind sie auf ein Motel angewiesen. Klaus macht mich darauf aufmerksam,  wie komisch das Bild doch sei, das die Beiden abgeben: Anette ist vielleicht gerade 1.60 m groß; sie versinkt förmlich in ihrer 1500er Kawasaki Vulcan.Wildrich Weltreise mit Russ und Anette im Organ Pipe Park

Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns auf den Weg durch den Nationalpark. Über eine Strecke von ca. 100 km kann man auf einer engen Schotterpiste die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ansteuern. Der Weg entpuppt sich als fabelhafte Rennstrecke und so rasen wir dann viel schneller, als die Polizei erlaubt, im Slalom um die Kakteen. Das heute Erlebte, vor allem die Fahrt durch den Nationalpark, hat mich stark beeindruckt. Sicherlich werde ich noch lange daran zurückdenken.

Wie viele andere Zeltplätze in den USA, so ist auch dieser sehr gut ausgestattet. Es gibt an jedem Platz fließend Wasser sowie eine saubere Toilette und Duschen ganz in der Nähe.

Spät am Abend sieht es dann nach Gewitter aus. Klaus kocht auf dem Trangia-Kocher einen vorzüglichen Chili, es gibt reichlich Bier. Wieder haben wir Glück und erleben einen wunderschönen Sternenhimmel.

16.03.2003

Tatsächlich - es hat in der Nacht geregnet!  Es dauert eine Weile, bis wir die Zelte wieder trocken und verstaut haben. Es ist überraschend, wie schnell sich beim Ein- und Auspacken eine Routine ergibt. Alles hat seinen angestammten Platz, es fällt sofort auf, wenn etwas fehlt.

Wieder zurück an der kleinen Tankstelle in dem Örtchen Why trinken wir einen Kaffee und machen uns Gedanken über den heutigen Tag. Der Wetterbericht sagt, dass es den ganzen Tag über regnen und windig sein wird. Er soll recht behalten.Wildrich Weltreise wildes Zelten in Neu Mexiko

Durch das Reservat der Tohono O‘odham Indianer, die wir gestern ja getroffen haben, fahren wir in Richtung Osten durch die Wüste. Die Fahrt ist eintönig, der böige Wind fordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Dann setzt tatsächlich auch noch Regen ein. Wir halten an, um die Regenkombis überzuziehen.

Südlich von Tucson erreichen wir gegen Mittag das "Titan Missile Museum". Schon in Deutschland haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was wir unbedingt sehen wollen. Jeder hat seine Highlights in die Reiseplanung eingebracht.  Dieses Museum war meine Idee.

Das Museum wird in einem tatsächlichen Raketenbunker beherbergt, wie sie in den USA in den fünfziger Jahren zu Hunderten gebaut wurden, aus Angst vor der nuklearen Bedrohung durch die Sowjetunion. Wir schließen uns einer Reisegruppe an und lauschen aufmerksam dem Bericht des Reiseleiters. Ich bin entsetzt darüber, wie kaltherzig über diese Fakten gesprochen wird. Nicht, dass ich eine Idee hätte, wie man den Vortrag besser gestalten könnte, aber es irritiert mich, dass in dieser Zeit, wo vermutlich wieder ein Krieg bevorsteht, so locker mit dem Thema umgegangen wird.Wildrich Weltreise wenn man keine Arbeit hat.... ich nutze einen Regenschauer um die KLR zu waschen.

Unser Reiseführer berichtet, dass speziell in den letzten Wochen das Interesse an dem Museum wieder zugenommen hat. Ohne Frage ist auch dies eine Auswirkung des Konfliktes im mittleren Osten. Noch heute sind, verstreut über die ganzen USA, ähnliche Anlagen im Einsatz.

Nach etwa einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Im Dauerregen fahren wir ein kleines Stückchen Freeway bis in die Stadt Benson. Von dort geht es auf dem Highway 80 nach Tombstone.Wildrich Weltreise falscher Cowboy in Tombstone

Schon vor ein paar Jahren war ich einmal hier. Es hatte mir so gut gefallen, dass ich Klaus vorgeschlagen habe,  hier zu übernachten. Die Gegend hat eine große geschichtliche Vergangenheit, ist jetzt eine Art Museumsstadt des wilden Westens. Auf Grund des schlechten Wetters nehmen wir uns wieder ein Motelzimmer. Ich nutze den Regen, um mein Motorrad zu waschen.

Tombstone ist eine geschichtsträchtige Stadt im Südwesten des heutigen Arizonas. Berühmt wurde sie auch durch einige ihrer Einwohner. Keine Geringeren als Wyatt Earp und Billy, the Kid, haben sich hier aufgehalten, wenngleich es in letzterem Falle auch nur im Gefängnis warWildrich Weltreise Tombstone.

Typisch amerikanisch, wird diese Tatsache kommerziell ausgenutzt. So gibt es jeden Tag öffentlich zur Schau gestellte Schießereien und unter jubelndem Beifall  der Touristen werden Bösewichte in Handschellen abgeführt. Im alten Gerichtshaus der Stadt ist ein Museum untergebracht, das sehr gut das Leben vor etwa 100 Jahren zur Schau stellt. In diversen Ausstellungen wird gezeigt, wie die Pioniere des Westens lebten. Waffenbegeisterte Amerikaner haben die Gelegenheit, seltene Colts und Gewehre zu bestaunen.

Wir gehen auf dem Holzbürgersteig der Hauptstraße durch die Stadt, essen einen Hot Dog. Klaus sucht bei einem Cowboyausstatter einen passenden Hut und neue Stiefel. Er wird allerdings nicht fündig und ich schlage vor, dass wir es in Neu-Mexiko und Texas noch einmal versuchen.

Abends steht uns der Sinn nach Steak.  Es ist gar nicht so einfach, bei all dem Touristennepp ein passendes Restaurant zu finden.

17.03.2003

Heute erfülle ich mir einen Traum, denn es geht im Laufe des Tages nach Neu-Mexiko. Schon seit vielen Jahren lockt mich alleine der Name. Ich erinnere mich an alte Wildwestfilme, in denen Postkutschen und Cowboys die Hauptrolle spielten. Schon um 7:30 brechen wir auf und haben Glück, was das Wetter angeht. Ganz im Gegensatz zum gestrigen Tag ist es heute zwar kühl, aber es scheint zumindest die Sonne. Wildrich Weltreise

Von Tombstone aus geht es zunächst in westlicher Richtung auf dem Highway 80 bis nach Bisbee und in die Grenzstadt Douglas. Wieder sind viele Grenzepolizisten unterwegs. Zeitweilig sieht man alle paar Minuten eines ihrer Fahrzeuge. Wir passieren sogar eine Art Grenzstation, an der wir uns mit Reisepass ausweisen müssen. Wohlgemerkt, alles, ohne die USA je zu verlassen. Im Gebiet zwischen Arizona und Neu-Mexiko fahren wir durch das Land der Apachen, die sicherlich allen Deutschen, nicht zuletzt durch Karl Mai und seinen Helden Winnetou, bekannt sind.

Auch heute fahren wir durch die Wüste und weil es gestern geregnet hat, blüht sie wieder. Ich kann mich gar nicht sattsehen an den bunten Farben und bin überrascht, wie viele Pflanzen das karge Land überleben lässt. Mir war nicht bewusst, dass Wüsten auch so lebendig sein können, kannte ich doch bislang nur die afrikanischen Sandwüsten, die sich mit dieser hier nicht vergleichen lassen.

Tatsächlich gibt es sogar einen Ort namens Apache. Gleich daneben steht das Ehrenmal für den Indianerhäuptling Geronimo, der hier, ganz in der Nähe, sein Volk der US Army unterworfen hat. Wir halten an, machen eine kurze Rast und streifen die Regenkombis über, denn es ist wieder empfindlich windig geworden. Auf der Weiterfahrt haben wir zeitweilig sogar Probleme, auf der Straße zu bleiben, so stark ist der kalte Nordwind. So fährt man viele Kilometer in Schräglage und da der Wind böig ist, muss man sich vorsehen, dass man sich nicht am Lenker verkrampft.

Neu-Mexiko enttäuscht mich nicht. Es ist tatsächlich so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Himmel ist grandios und wie wir so über das Land fahren, sehen wir von einem Horizont zum anderen nichts als blauen Himmel und Schäfchenwolken. Wieder durchfahren wir ein spärlich besiedeltes Indianer-Reservat. Der Highway 9 führt direkt in die kleine Stadt Columbus, die eigentlich nur aus ein paar Häusern besteht. Aber hier gibt es wieder einen Übergang nach Mexiko und deshalb ein paar Geschäfte und eine Polizeistation, das war Berechtigung genug, eine Stadt Wildrich Weltreise Wüstezu gründen.

In einem kleinen mexikanischen Restaurant am Rande der Stadt frühstücken wir. Es gibt "Huevos Rancheros", ein mexikanisches Frühstück, bestehend aus Eiern und Tortilla-Fladen. Scharf gewürzt und mit gebackenen Bohnen und Käse serviert ist, es ein mächtiges Gericht, das uns die Strapazen des Vormittags schnell vergessen lässt. Hier, ganz im Süden der USA, sprechen die meisten Menschen spanisch und sind sich ihrer mexikanischen Herkunft durchaus bewusst. So waren alle Staaten zwischen Kalifornien und Texas vor langer Zeit ein Teil Mexikos und dieses Erbe kann man auch heute noch erkennen.

Es überrascht mich immer wieder, wie überheblich manche Deutsche über die USA reden. Oft muss ich mir anhören, dass dieses junge Land ja gar keine eigene Geschichte hätte. Das wäre dann auch der Grund, weshalb Amerikaner so fasziniert von Europa seien. Letzteres stimmt tatsächlich. Ich habe oft gemerkt, dass sich Amerikaner sehr für die europäische Geschichte interessieren - aber natürlich auch für ihre eigene. Und diese ist sehr interessant, uns Deutschen eben nur weitgehend unbekannt.

Von Columbus aus führt eine Straße unmittelbar an der mexikanischen Grenze entlang in Richtung Osten bis nach El Paso in Texas. Das Lied von Chet Atkins, das wir abends so oft hören, hat mich neugierig gemacht. So fahren wir dann in die Stadt und schauen uns um. Klaus ist nicht so begeistert. Er hat sogar einen schlechtes Gefühl, was die Stadt angeht. Direkt an der mexikanischen Grenze gelegen, ist sie nicht besonders sauber. Tatsächlich laufen eine Menge zwielichtiger Gestalten umheWildrich Weltreise bei einem kurzen Abstecher nach mexiko essen wir lecker und oreiswert zu Mittag.r.

Aus einem Reiseführer weiß ich, dass es mitten im Stadtzentrum eine preiswerte Jugendherberge gibt. Ich bitte Klaus darum, diese doch zumindest anzuschauen und dann zu entscheiden, ob wir  bleiben oder lieber weiterfahren. Das alte Hotelgebäude, das zur Jugendherberge umfunktioniert wurde, macht auf mich einen passablen Eindruck. Auch der freundliche Mexikaner hinter der Rezeption redet uns gut zu. Klar, er wittert ja auch ein Geschäft. Er weist auf einen Zeitungsartikel hin, den er hinter sich an die Wand gepinnt hat. Aus diesem geht hervor, das El Paso die sicherste Stadt in Texas sei! Jetzt ist auch Klaus überzeugt, und so stellen wir die Motorräder direkt vor dem Hotel an der Straße ab und nehmen ein Zimmer.

Die Einrichtung ist recht spärlich. So gibt es nur eine Dusche auf den Gang. Dafür kann man aber gratis ins Internet gehen. Wir duschen, telefonieren mit unseren Liebsten und gehen danach in die Stadt. Der nette Mann von der Rezeption hat uns einen Stadtplan mitgegeben und vorgeschlagen, wir sollten doch zu Fuß nach Mexiko gehen. Wenig später überqueren wir dann die Brücke des Grenzflusses Rio Grande, der hier überhaupt nicht „grande“ ist, sondern eher ein RinnsalWildrich Weltreise so was kitschiges gibt es wirklich!

Beim Überqueren der Grenze zu Fuß gibt es auf dem Weg nach Mexiko keine Passkontrolle. Man geht einfach an den Autos vorbei und schon ist man in "Ciudad Juarez", wie die Stadt auf der anderen Seite heißt. Dort angekommen, sieht es eigentlich genauso aus wie in Texas. Vielleicht ein kleines bisschen unaufgeräumter, aber im Großen und Ganzen nicht viel anders. Entlang der Hauptstraße gibt es viele Geschäfte, die sich auf amerikanische Besucher eingestellt haben. So findet Klaus auf Anhieb einen Schuster, bei dem er ein neues Paar poppig-orange Cowboystiefel erwirbt. Nicht weit entfernt ist ein Restaurant, in dem wir für wenig Geld mexikanische Tacos essen. Überall werden US-Dollar akzeptiert.

Auch hier fallen wir natürlich mit unseren Motorradklamotten auf. Nicht nur, dass der Menschenschlag hier wesentlich kleiner ist als bei uns in Mitteleuropa oder Nordamerika, wir tragen halt auch sehr auffällige Kleidung - und Klaus ist fast 2 m groß. Die mexikanischen Männer, die uns begegnen, sehen oft sehr gepflegt aus. Mit exakt gestutzten Schnurrbärten, frisch gebügelten Hemden, Cowboyhüten und Stiefeln sowie Jeans machen sie eine gute Figur. Man grüßt uns freundlich. Die Frauen hingegen sind wesentlich schüchterner, schauen uns teilweise nicht mal in die Augen.

Der Weg zurück in die USA ist natürlich nicht so einfach wie der nach Mexiko. Eine ganze Weile müssen wir an der Passkontrolle warten, gelangen dann aber doch wieder hinein. Klaus ist ein wenig besorgt, ob er seine Krokodillederstiefel auch ohne Probleme über die Grenze kriegen würde. Es hat dann aber ohne weiteres geklappt.

In El Paso kaufen wir danach noch preiswerte Unterwäsche ein. Wir wundern uns über die gewaltige Auswahl an Männerunterwäsche und die guten Preise.

Relativ früh landen wir wieder in unserer Herberge und gehen schlafen.

Wildrich Weltreise unterwegs18.03.2003

Die Kette an meiner KLR scheint mir viel zu lose zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher, weil ich durch die vielen Reifenpannen der letzten Tage wahrscheinlich übersensibel bin. Klaus ist sicherlich schon ein wenig genervt. Ich halte bestimmt jede Stunde an, um den Luftdruck zu prüfen. Gott sei Dank habe ich aber in den ganzen letzten Tagen keine unangenehmen Überraschungen erlebt. Heute will ich, bevor wir die Stadt verlassen, bei einem Kawasaki Händler Halt machen und ihn bitten, sich alles mal anzuschauen.

Gegen Mittag fahren Klaus und ich von El Paso in östlicher Richtung durch das breite Tularosa Tal. Gleich hinter der Stadtgrenze sind wir wieder in Neu-Mexiko. Es gibt ein wenig Verwirrung, weil Klausis Navigationssystem nicht ganz so will wie wir. Ständig führt es uns im Kreis umher und weiß anscheinend nicht, wo es lang geht. Gott sei Dank hat man für solche Fälle ja immer noch Kartenmaterial dabei, kann im Zweifelsfall auch Einheimische fragen.

Der Wind bläst heute noch stärker als die letzten Tage. Unser heutiges Ziel, die Stadt Alamogordo, erreichen wir schon nach ein paar Stunden. Der Wind hat auch noch schwere Wolken mitgebracht und dem Wetterbericht haben wir entnommen, dass es unter Umständen sogar schneien kann. So Wildrich Weltreise Klausis GSweichen wir wieder auf ein kleines Motel aus und zelten nicht.

Ohnehin stellen wir schnell fest, dass es nicht unbedingt viel billiger sein muss, zu zelten. So würde der Campingplatz in Alamogordo 25 Dollar kosten.

Am Ausgang der Stadt liegt das "Motel 7", ein wenig zurückgesetzt hinter einer Tankstelle. Wir zahlen nur 27 Dollar und können die Motorräder in der Garage des Besitzers unterstellen. Wieder haben wir offensichtlich indische Gastgeber. Wie ich später erfahre, sind mittlerweile viele Motels in den USA fest in indischer Hand.

Wildrich Weltreise gar nicht so leicht ein gutes Foto zu machenWir sind überrascht, in der Stadt viele Schilder in deutscher Sprache zu sehen. Wir wussten nicht, dass es ganz in der Nähe einen deutschen Luftwaffenstützpunkt gibt.

Von Alamogordo aus ist es nur ein Katzensprung bis zum "White Sands Nationalpark". Dieser durchaus sehenswerte Landschaftspark besticht durch seine Hauptattraktion  - große, weiße Sanddünen. Auf Grund des starken Windes liegt der Sand wie Schmirgelpapier auf unseren Klamotten, und zeitweilig muss man sogar unter dem Helm das Atmen aussetzen.

Im Park selber gibt es ein paar angelegte Wanderpfade und ein Visitor-Center, von dem aus Wanderungen veranstaltet werden. In jedem Fall sind die Dünen einen Besuch wert. Man kann sie nur zu Fuß besteigen; sie geben einen guten Hintergrund für diverse Fotos ab.

Allerdings muss ich alle Fotos zweimal machen, weil ich aus Versehen die Filmklappe geöffnet habe. So bekomme ich dann später auch nur digitale Fotos, denn der Sand hat anscheinend dem Kameramechanismus beschädigt.Wildrich Weltreise Axel auf der KLR

Heute testen Klaus und ich wieder einmal eine andere amerikanische Restaurantkette. McDonald's und Burger King kennen wir schon, heute geht es zu "Wendy's". Wir sind positiv  überrascht. Die Bedienung ist sehr freundlich und das Restaurant angenehmer ausgestattet, als wir es von Amerika gewohnt sind. So gibt es zum Beispiel Teppichboden und unseren Tisch ziert ein kleines Blümchen.

 

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