Die Fahrt entlang der Donau entpuppt sich als spektakulär. Ich bin heute ein Katastrophentourist! Das gesamte Gebiet ist immer noch sehr stark vom Hochwasser gezeichnet. Erst vor wenigen Tagen sind die Wassermassen zurückgewichen, haben aber schlimme Spuren hinterlassen. An den Bäumen entlang der Straße kann man den Höchststand des Wassers noch ablesen. In der Luft liegt ein modrig fauler Geruch. Auf den Feldern und Wiesen liegt Müll.
Das Hotel, in dem ich heute übernachtet habe, war nicht direkt betroffen, obwohl es unterhalb der Wasserlinie lag. Man habe -so sagt der Besitzer- fünf Tage lang gearbeitet und 24.000 Säcke Sand gelegt, um den Ortskern erfolgreich zu schützen.
Die Sonne scheint durch das Glasdach des SMARTs, und nach kurzer Fahrt erreiche ich in Komarom die Brücke in die Slowakei. Der Zollbeamte ist zu Scherzen aufgelegt. Ein gutes Zeichen, so hoffe ich, für den heutigen Tag. Noch nicht ganz 10.00 Uhr sind es schon 27°C, es wird wieder heiß heute, noch 81 km bis Bratislava.
Zeit für dieses Land kann ich mir nicht nehmen, es liegen noch 800 km vor mir. Auf der guten Fernstraße komme ich schnell voran. So, daß ich schon nach etwa einer Stunde die slowakische Hauptstadt erreiche.
Rechts von mir sind Bauern bei der Ernte. Sonnenblumenfelder bis zum Horizont. Jetzt weiß ich, wo die Blumen für all das Speiseöl herkommen.
In dem kleinen Örtchen Samurin esse ich zu Mittag . In einer Fußgängerzone entdeckte ich ein kleines Restaurant. Der Kellner spricht Deutsch und empfiehlt Schweinebraten.
Weiter geht es durch Österreich der deutschen Grenze entgegen, die ich am Nachmittag erreiche. Der Österreichische Rundfunk sendet einen Beitrag zum Thema „Moral und Management“. Ein paar Anrufer haben Interessantes beizutragen, aber in der Nähe von Passau verliere ich den Sender. |